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15.06.2021

PassivhausSozialPlus – erste Messergebnisse


PassivhausSozialPlus in der Lincolnsiedlung Darmstadt

Westansicht des sanierten Bestandsgebäudes Pas­sivhausSozialPlus in der Lincolnsiedlung in Darm­stadt.© Marc Großklos

Klimaschutz und soziale Belange im Einklang

Im Modellprojekt PassivhausSozialPlus wur­­den 42 geförderte Mietwohnungen für Menschen mit Zugangsschwierigkeiten zum Wohnungsmarkt geschaffen. Es um­fasst ein Bestands­ge­bäu­de, das mit Pas­sivhaus-Komponenten modernisiert wur­de und einen Ersatzneubau im Pas­siv­haus-Standard. Hocheffiziente energe­ti­sche Stan­dards wurden mit einem Ab­rech­nungsmodell für Betriebskosten kom­biniert, das Sparanreize für Strom und Wasser setzen soll. Für das modernisierte Bestandsgebäude, das seit Herbst 2019 vermietet ist, liegen nun Messergebnisse aus dem Intensivmonitoring des ersten Jahres vor:

  • Der Fernwärmeverbrauch für Raumwärme (inkl. Verteilverluste) liegt mit 21,3 kWh/(m²·a) extrem niedrig. Dabei betrugen die durchschnittlichen Raumtemperaturen im Winter komfortable 22,0 Grad Celsius.
  • Beim Warm­was­ser­verbrauch wurde der Planungswert mit 20 Liter pro Person und Tag um 20 % unterschritten. Der gesamte Trink­wasserverbrauch lag mit 21,0 m³ pro Person und Jahr – ohne den Verbrauch für die Toilettenspülung – um 28 % unter dem entsprechenden mittleren Verbrauch in Deutschland.
  • Der Haushaltsstromverbrauch war mit 22,0 kWh/(m²·a) in Anbetracht der hohen Per­so­nen­belegungsdichte im Gebäude sehr niedrig; er überstieg den Verbrauch, den der Strom­spiegel Deutschlands für die niedrigste der sieben Verbrauchsklassen ausweist, um nur ca. 2 %. Vom Stromverbrauch des Gebäudes (Haushaltsstrom und Betriebsstrom) konnten durch die Photo­voltaikanlage in Ver­bin­dung mit einem Batteriespeicher ca. 40 % durch Sonnenenergie gedeckt werden.

Die Messungen im Gebäude werden bis Sommer 2022 fortgesetzt.

KontakticonKontakt: Marc Großklos