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29.04.2025

Wärmeschutz – wieviel?


© stock.adobe.com – Kara

IWU-Studie zu Notwendigkeit und Wirkung hoher baulicher Wärmeschutzstandards veröffentlicht

In einer kürzlich vom BBSR veröffentlichten IWU-Studie wurden für Wohngebäude aktuell geltende und mögliche künftige Energiestandards in energetisch-wirtschaftlichen Gesamteffizienz­betrachtungen untersucht.

Hintergrund: Die Klimaziele Deutschlands sehen bis 2045 einen klimaneutralen Gebäudebestand vor. Daraus leiten sich ambitionierte Vorhaben hinsichtlich Verbrauchsreduktion, Sanierungsrate und Erneuerbarkeit der Wärmeversorgung bei gleichzeitig begrenzt verfügbaren erneuerbaren Energieträgern ab.

Zentrale Ergebnisse der Studie:

  • Im Neubau liegen aus einzelwirtschaftlicher Sicht Varianten nach heutigen gesetzlichen Anforderungen und mit höheren Wärmeschutzanforderungen im kostenoptimalen Bereich. Aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind Standards bis zum KfW-Effizienzhaus 55 wirtschaftlich.
  • Im Bestand ist die Wirtschaftlichkeit aus einzelwirtschaftlicher Sicht stark vom Ausgangszustand des Gebäudes abhängig, aus gesamtwirtschaftlicher Sicht sind auch hohe Standards bis KfW-Effizienzhaus 40 wirtschaftlich.
  • Die ableitbaren gesetzlichen Anforderungen bleiben hinter den ambitionierten Energiestandards für einen klimaneutralen Gebäudebestand zurück. Deshalb wird im Neubau und im Bestand eine Förderung weiterhin notwendig bleiben.
  • Für einen klimaneutralen Gebäudebestand ist wichtig, die notwendigen Energieeinsparungen in der Praxis auch zu erreichen. Dafür sind auch weitere Parameter zu beachten – insbesondere die technischen Verluste des Wärmeversorgungssystems. Sie wirken bei Nichtbeachtung im Einzelfall ähnlich stark wie eine Änderung des Wärmeschutzstandards um mehrere KfW-Effizienzhaus-Stufen.

Der Forschungsbericht

"Wärmeschutz – wieviel? Wärmeschutzstudie für Neubau und Bestand"

steht zum Download zur Verfügung:

Download BBSR-Online-Publikation 06/2025 (PDF)


KontakticonKontakt: Michael Grafe

KontakticonKontakt: Dr. Andreas Enseling