Verbrauchskontrolle für Wärme bei Mehrfamilienhäusern
Verlässliche Vergleichswerte durch Realbilanzierung
In Wohnungsunternehmen herrscht häufig Unsicherheit, welche Energieeinsparungen mit energetischen Modernisierungsmaßnahmen tatsächlich erreicht werden können. Hier fehlt ein verlässliches Prognoseinstrument.
Ein aktueller Forschungsbericht des IWU stellt nun eine Systematik für das Verbrauchscontrolling in Wohnungsunternehmen vor, bei dem der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser über einen Soll-Ist-Vergleich im jährlichen Rhythmus geprüft wird. Die Sollwerte werden dabei nicht über eine Normbilanzierung nach dem Gebäudeenergiegesetz, sondern über eine möglichst realistische Energiebilanzierung ermittelt. Dabei werden auch die Unsicherheiten der Eingangsdaten und des Berechnungsergebnisses abgeschätzt und zu jedem Vergleichswert eine Unsicherheitsspanne angegeben. Bei der Anwendung auf ca. 130 Gebäudeblöcke mit etwa 2900 Wohnungen zeigte sich, dass die Mehrzahl der Verbrauchswerte innerhalb des durch die Realbilanzierung ermittelten Erwartungsintervalls liegt. Die außerhalb liegenden Verbrauchswerte werden noch einer näheren Überprüfung unterzogen.
Neben dem Bericht steht auch das Excel-Tool „UValEst-CalcPad.xlsx“ zum Download zur Verfügung, mit dem Schätzwerte und Bandbreiten von U-Werten opaker Konstruktionen von Bestandsgebäuden ermittelt werden können und dessen Methodik ebenfalls im Bericht dokumentiert ist.
Die im Bericht dargestellten Ergebnisse stellen einen Zwischenstand des Projekts MOBASY (Modellierung der Bandbreiten und systematischen Abhängigkeiten des Energieverbrauchs zur Anwendung im Verbrauchscontrolling von Wohngebäudebeständen) dar.
- Forschungsbericht: Realbilanzierung für den Verbrauch-Bedarf-Vergleich.
- Download Excel-Tool: UValEst-CalcPad.xlsx
- Projekt-Webseite: MOBASY