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24.06.2021

Verbrauchskontrolle für Wärme bei Mehrfamilienhäusern


Gaszähler für die Verbrauchskontrolle

Gaszähler für die Abrechnung – Vergleich des Jah­resverbrauchs mit Sollwerten im Rahmen des Ver­brauchscontrollings.© ghazii - stock.adobe.com

Verlässliche Vergleichswerte durch Realbilanzierung

In Wohnungsunternehmen herrscht häufig Unsicherheit, wel­che Energieeinsparun­gen mit energetischen Modernisie­rungs­maß­nahmen tatsächlich erreicht werden kön­nen. Hier fehlt ein verlässliches Prog­no­se­instrument.

Ein aktueller Forschungsbericht des IWU stellt nun eine Systematik für das Ver­brauchscontrolling in Wohnungs­unter­neh­men vor, bei dem der Energieverbrauch für Heizung und Warmwasser über einen Soll-Ist-Vergleich im jährlichen Rhythmus geprüft wird. Die Sollwerte werden dabei nicht über eine Normbilanzierung nach dem Gebäu­deenergiegesetz, sondern über eine möglichst realistische Energiebilanzierung ermittelt. Dabei werden auch die Unsicherheiten der Eingangsdaten und des Berech­nungs­ergebnisses abgeschätzt und zu jedem Ver­gleichs­wert eine Unsicherheitsspanne angegeben. Bei der Anwendung auf ca. 130 Gebäude­blöcke mit etwa 2900 Wohnungen zeigte sich, dass die Mehrzahl der Verbrauchswerte innerhalb des durch die Real­bilanzierung ermittelten Erwartungsintervalls liegt. Die außerhalb liegenden Ver­brauchs­werte werden noch einer näheren Überprüfung unter­zogen.

Neben dem Bericht steht auch das Excel-Tool „UValEst-CalcPad.xlsx“ zum Download zur Verfügung, mit dem Schätzwerte und Bandbreiten von U-Werten opaker Konstruk­tionen von Bestandsgebäuden ermittelt werden können und dessen Methodik ebenfalls im Bericht dokumentiert ist.

Die im Bericht dargestellten Ergebnisse stellen einen Zwischenstand des Projekts MOBASY (Modellierung der Bandbreiten und systematischen Abhängigkeiten des Ener­gie­verbrauchs zur Anwendung im Verbrauchscontrolling von Wohngebäudebeständen) dar.