15.09.2020  

dpa-Kindernachrichten „Wohnen in einer Sozialwohnung“

mit freundlicher Genehmigung der dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH, Hamburg, www.dpa.de

•  Wohnen in einer Sozialwohnung

Jeder sollte ein Zuhause haben! Manche Menschen haben aber Probleme, eine passende Wohnung zu finden. Helfen könnte eine Sozialwohnung. Doch davon gibt es in Deutschland nur wenige.

Berlin (dpa) - Das war sehr sozial! So etwas hört man gerne. Denn wer sich sozial verhält, hilft anderen Menschen und der Gesellschaft. Auch bei komplizierteren Themen taucht das Wort sozial manchmal auf. Am Dienstag ging es in den Nachrichten zum Beispiel um Sozialwohnungen. Was das ist, erfährst du hier.

•  Was ist mit Sozialwohnungen gemeint?

Erst mal sind das ganz normale Wohnungen, in denen einzelne Menschen oder Familien leben. Das Besondere ist: Die Menschen müssen dort weniger Miete zahlen als anderswo. Mit Miete ist das Geld gemeint, das der Vermieter jeden Monat bekommt. Eine weitere Besonderheit: Nicht jeder darf in diesen Wohnungen wohnen.

•  Für wen sind Sozialwohnungen gedacht?

«Zuallererst für Menschen, die in Wohnungsnot sind», erklärt der Experte Max-Christopher Krapp. Das können zum Beispiel Leute sein, die ihre frühere Wohnung verloren haben. Auch Familien mit vielen Kindern können dazugehören. Für sie ist es oft schwierig, eine Wohnung zu finden, die groß genug ist. Dazu kommen Menschen, die nicht genug Geld haben, um normale Mieten zu zahlen.

•  Wie kommen die Menschen an eine Sozialwohnung?

Dafür müssen sie einen Antrag bei einem Amt stellen, mit häufig vielen komplizierten Fragebögen. Die Leute geben zum Beispiel an, wie viel Geld sie verdienen und wie viele Kinder sie haben. Fachleute prüfen, ob man für eine Sozialwohnung in Frage kommt. Außerdem schauen sie sich an, wie dringend derjenige die Wohnung braucht.

•  Wie viele gibt es davon in Deutschland?

Nicht besonders viele. Am Dienstag kam heraus: Ende des Jahres 2019 gab es in Deutschland etwas mehr als eine Million Sozialwohnungen. Es sind weniger geworden und es ist nur ein sehr kleiner Teil aller Wohnungen. Das sind nämlich etwa 43 Millionen. Manche Politikerinnen und Politiker fordern: Es müsste deutlich mehr Sozialwohnungen geben. Denn viele Leute könnten sich die steigenden Mieten nicht mehr leisten. Andere wollen den Leuten eher zusätzliches Geld für die normale Miete zahlen.