Ansätze zur Reduktion der Nebenkosten im sozialen Wohnungsbau am Beispiel des Vorhabens „PassivhausSozialPlus“

Ausgangslage

Bezahlbarer Wohnraum stellt neben den Anforderungen an den Klimaschutz und den sparsamen Verbrauch von Ressourcen eine wesentliche Herausforderung für Bau- und Wohnungswirtschaft dar. Oft werden beide Aspekte unvereinbar gegenübergestellt, da durch ambitionierte Effizienzmaßnahmen die Baukosten erhöht werden. Besonders Haushalte mit niedrigem Einkommen und Bezieher von Unterstützungsleistungen fürs Wohnen (Wohngeld, KdU/KdH) sind häufig von klimagerechten und ressourcensparenden Gebäuden ausgeschlossen. Gleichzeitig steigen die Kosten für Kommunen, Länder und Bund für die Transferleistungen, die aus den Wohnkosten entstehen. Hier spielt nicht nur die Nettokaltmiete eine Rolle, auch die kalten und warmen Nebenkosten – die so genannte zweite Miete – gilt es zu reduzieren und dadurch auch die öffentliche Hand zu entlasten.

Ziele

Die Neue Wohnraumhilfe gGmbH plant zusammen mit den Planungsbüros faktor10 GmbH und Dörfer-Grohnmeier Architekten den Bau von 42 Wohnungen in Darmstadt, die mit Mitteln der sozialen Wohnraumförderung gefördert werden. Zielsetzung des Projekts ist die Schaffung von auch unter Klimaschutzaspekten vorbildlichen Wohnungen mit deutlich reduzierten Nebenkosten, indem technische Neuerungen und eine alternative Abrech­nungsorganisation genutzt werden. Dies soll parallel sowohl bei der energetischen Sa­nie­rung als auch im Neubau umgesetzt werden.Das IWU begleitet den Planungsprozess, erstellt für verschiedene Aspekte des Vorhabens Ausarbeitungen und analysiert das Vorhaben neben der baulichen auch aus förder-, sozial- und mietrechtlicher Perspektive.

Vorgehen

Die Untersuchungen des IWU diskutieren am Beispiel des konkreten Bauprojektes in Darmstadt mögliche Einsparpotentiale von Nebenkosten durch technische oder organi­satorische Maßnahmen sowie Umsetzungshemmnisse im Mietrecht, im Sozialrecht und in der sozialen Wohnraumförderung. Außerdem werden technische und juristische Fragen zur Abrechnung und zur Stromlieferung an die Mieter diskutiert. Die wichtigsten Themen sind:

  • Möglichkeiten zur Reduktion der Nebenkosten
  • Berücksichtigung der Nebenkosten im Rahmen der sozialen Wohnraumförderung in Hessen
  • Sozialrechtliche Existenzsicherung und Nebenkosten
  • Steuer‐ und energierechtliche Betrachtung der Erzeugung und der Lieferung von Strom
  • Möglichkeiten und Bewertung einer „Nachzahlung“ der Nebenkosten über die Pauschale hinaus
  • Prüfung datenschutzrechtlicher Belange
  • Beratung im Planungsprozess

Bearbeitungszeitraum

April 2017 - Februar 2018

Projektteam

Kontakt

Marc Großklos
06151 2904-47
m.grossklos(at)iwu(dot)de

Auftraggeber

Partner

Weitere Informationen

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