Endenergieverbrauch von Wohngebäuden – ein systematischer Vergleich aktueller Studien

Ausgangslage

Bei Energiebilanzberechnungen stellt sich die Frage, inwiefern berechnete Einsparungen in der Praxis tatsächlich erzielt werden. Dabei sind insbesondere bei Altbauten Rah­men­bedingungen häufig nicht klar zu definieren wie z. B. bauliche Kenndaten (Baumaterialien, Wärmeleitfähigkeiten, …), anlagentechnische Eigenschaften (Rohrleitungsverluste, …), oder nutzerspezifische Randbedingungen (Raumtemperaturen, Lüftungsverhalten, …). Letztlich stellt sich der Wohngebäudebestand auf dieser Detaillierungsebene als sehr inhomogen dar, mit der Konsequenz, dass gemessene Verbrauchswerte und berechnete Bedarfswerte im Einzelfall deutlich voneinander abweichen können. Darüber hinaus wird in Energiebilanzverfahren mit Normrandbedingungen für Klima und Nutzungsbedingungen gerechnet, die empirisch nicht abgeleitet sind und ebenfalls zu Abweichungen führen können.

Dennoch müssen für Energiebilanz- und Wirtschaftlichkeitsberechnungen Endenergie-Einsparpotenziale möglichst gut abgeschätzt werden. Dabei ist der gemessene End­energieverbrauch eines Gebäudes eine wesentliche Kenngröße für die Gebäude­mo­dellbildung und energetische Bilanzierung, denn die Normierung des Gebäudemodells er­folgt über den Abgleich des berechneten Endenergiebedarfs mit dem gemessenen End­energieverbrauch.

Als Grundlage hierzu liegen für den Wohngebäudebestand in Deutschland mehrere Studien zu gemessenen Verbrauchswerten vor, die jedoch zum Teil deutlich unterschiedliche Kenn­werte ausweisen.

Ziele

Ziel ist es, durch den systematischen Vergleich dieser Studien die Unterschiede in den Verbrauchskennwerten zu begründen und auf dieser Basis plausibel erscheinende Benchmarks für die Normierung von Gebäudemodellen zur energetischen Bilanzierung abzuleiten.

Vorgehen

Das Projekt gliedert sich in folgende Schritte:

  • Auswertung von aktuellen Studien, in denen auf der Basis von Primärdaten und unter Darstellung der Rahmenbedingungen Endenergieverbrauchskennwerte für Wohngebäude abgleitet werden.
  • Vergleichende Darstellung der Datengrundlagen der Studien (Primärdaten), der Systematik der Kennwertbildung und Diskussion der Kennwerte.
  • Auf Basis der Ergebnisse des 2. Arbeitsschrittes werden Verbrauchskennwerte abgeleitet, die zur Normierung von Gebäudemodellen im Rahmen von Energiebilanzberechnungen herangezogen werden können.

Bearbeitungszeitraum

2013

Kontakt

Dr. Eberhard Hinz (ausgeschieden)

Auftraggeber

  • Eigenprojekt

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