Externe wissenschaftliche Begleitung der Pilotphase eines Sozialmonitorings in den Gemeinden im Umfeld des Flughafens Frankfurt/Main

Ausgangslage

Vom Flughafen Frankfurt gehen vielfältige, komplexe und interagierende positive wie negative Auswirkungen auf seine Umgebung aus. Mit diesen Auswirkungen beschäftigt sich das Regionale Dialogforum (RDF). Beim RDF handelt es sich um ein von der hessischen Landesregierung auf Empfehlung der Mediationsgruppe Flughafen Frankfurt eingesetztes Gremium, dem Flughafen-Anrainerkommunen, aber auch Unternehmen, Verbände, Institutionen und Bürgerinitiativen im Umfeld des Flughafens angehören. In den letzten Jahren sind im RDF zunehmend die Auswirkungen des Flughafens Frankfurt auf die Sozial- und Wirtschaftsstruktur der umliegenden Kommunen in den Fokus gerückt. Um diese Auswirkungen zu quantifizieren und so frühzeitig wie möglich Handlungsbedarf zu erkennen, hat sich das RDF daher entschlossen, ein wissenschaftlich fundiertes Sozialmonitoring, d. h. eine indikatorengestützte Langzeitbeobachtung der Entwicklung der Sozial- und Wirtschaftsstruktur auf den Weg zu bringen. Das Sozialmonitoring setzt sich aus zwei Modulen zusammen: zum einen aus der Erhebung, Analyse und Bewertung eines harmonisierten Katalogs von sekundärstatistisch gewonnenen Kontextindikatoren, zum anderen aus einer sog. Wanderungsmotivbefragung, in deren Rahmen zu- und wegziehende Personen, die die Sozialstruktur einer Kommune bekanntlich in besonderer Weise beeinflussen, nach ihren Umzugsmotiven sowie nach ihren soziodemographischen und -ökonomischen Merkmalen befragt werden. Eingeleitet wird das Sozialmonitoring durch eine wissenschaftlich begleitete Pilotphase, an der sechs Pilotkommunen - unter anderem Darmstadt - teilnehmen.

Ziele

Die Pilotphase dient primär dazu, die Hauptphase des Sozialmonitorings vorzubereiten und wichtige Erkenntnisse und Erfahrungen zu sammeln. Hierzu soll ein geeignetes Untersuchungsdesign entworfen und einem Praxistest unterworfen werden. Die im Zuge des Praxistests generierten Daten sollen anschließend dahingehend untersucht werden, ob sich Hinweise auf spezifische Auswirkungen des Flughafens Frankfurt auf die Sozial- und Wirtschaftsstruktur ergeben. Mit der wissenschaftlichen Begleitung der Pilotphase wurde das Institut Wohnen und Umwelt als Hauptauftragnehmer beauftragt. Unterstützt wird das IWU von der Darmstädter Beratungsgesellschaft INFRASTRUKTUR & UMWELT, Professor Böhm und Partner (IU) sowie von Prof. Dr. Hartmut Häußermann (Humboldt-Universität zu Berlin), der IWU und IU beratend zur Seite steht. Das IWU selbst ist federführend zuständig für das Modul Wanderungsmotivbefragung, IU bearbeitet eigenständig das Modul Kontextindikatoren.

Vorgehen

Das vom IWU bearbeitete Modul Wanderungsmotivbefragung besteht aus drei Arbeitspaketen:

  • Konkretisierung des Untersuchungsdesigns und Erarbeitung eines Fragebogens
  • Durchführung der Befragung
  • Ergebnisauswertung

Daneben sollen in einem weiteren Arbeitspaket, das beide Module des Sozialmonitorings umfasst, Vorschläge zur Ausgestaltung und institutionellen Anbindung einer Hauptphase des Sozialmonitorings erarbeitet und zusammengestellt werden.

Bearbeitungszeitraum

August 2007 ‑ Mitte 2008

Projektteam

Kontakt

Dr. Holger Cischinsky
06151 2904-37
h.cischinsky(at)iwu(dot)de

Auftraggeber

  • IFOK GmbH - Institut für Organisationskommunikation (Geschäftsstelle des RDF)

Ergebnisse

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