Mikrosimulationsmodell zur Analyse der akteursbezogenen Kosten für Klimaschutzszenarien im Wohngebäudebestand (MISIMKO)

Ausgangslage

Für eine differenzierte akteursbezogene Aufschlüsselung der Kosten und Geldströme von Klimaschutzszenarien im Wohngebäudebestand gibt es bisher keine adäquaten Modelle. Diese sind aber notwendig, um die Konsequenzen einer durch Energieeffizienz- und Kli­maschutzmaßnahmen veränderten Entwicklung zu verstehen. Bei den Akteuren ist dabei nicht nur pauschal zwischen den Kategorien Mieter, Vermieter und selbstnutzende Eigen­tümer zu unterscheiden. Vielmehr liegt auch innerhalb dieser Gruppen, ins­besondere auf­grund der individuellen Einkommensverhältnisse, eine ganz unterschiedliche wirtschaftliche Leistungsfähigkeit vor.

Ziele

Im Forschungsvorhaben soll ein Modell entwickelt und angewendet werden, das die in Energiespar- und Klimaschutzszenarien vorgegebenen Prozesse im Hinblick auf Wärme-schutz, Wärmeversorgung und erneuerbare Energien und die damit zusammenhängenden Kosten differenziert auf die unterschiedlichen Akteure im Wohngebäudesektor herunter-bricht.

Vorgehen

Auf Basis des Mikrozensus, einer deutschlandweiten Haushaltsstichprobe, und weiterer Datenquellen (insbesondere der Datenerhebung Wohngebäudebestand 2016) wird ein Modell zur Analyse der aktuellen Situation und der Dynamik der energetischen Moderni-sierung im Wohngebäudebestand entwickelt. Insbesondere wird untersucht, wie sich die relevanten monetären Größen und Geldströme zwischen den einzelnen Akteuren, konkret die Nettomieten, Energiekosten, Steuern, Investitionskosten, Fördermittel für die ener­ge­tische Modernisierung sowie Transferleistungsvolumina, verändern. Man spricht hier von einem Mikrosimulationsmodell, da die Gesamtentwicklung im Wohngebäudesektor mit einer großen Zahl von kleinen Teilsystemen (hier: Haushalten und den von ihnen bewohnten Gebäuden) abgebildet wird.

Das neu entwickelte Modell wird im weiteren Projektverlauf angewendet, um verschiedene Entwicklungspfade für den Wohngebäudebestand zu untersuchen. Hierzu werden Szena­rien über die Entwicklung von Energieeffizienzmaßnahmen und erneuerbaren Energien im Wohngebäudebestand sowie die damit verbundenen Änderungen der Rahmenbedingungen (z. B. Änderung der Energiepreise, Ausweitung der Energiesparförderung) betrachtet. Die entstehenden Kosten und Auswirkungen für die einzelnen Akteure werden analysiert und es werden Schlussfolgerungen im Hinblick auf flankierende Maßnahmen gezogen (z. B. im Hin­blick auf die Transfersysteme zur Unterstützung von Haushalten mit niedrigen Ein­kommen).

Bearbeitungszeitraum

November 2018 - Juli 2023

Projektteam

Kontakt

Dr. Nikolaus Diefenbach
06151 2904-32
n.diefenbach(at)iwu(dot)de

Fördermittelgeber

  • Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz

Bericht

  • Diefenbach, Nikolaus; Cischinsky, Holger (2024).
    Klimaschutzkosten und sozialer Ausgleich im Wohngebäudebestand: Modellentwicklung und Analysen. Endbericht im Forschungsvorhaben „Mikrosimulationsmodell zur Analyse der akteursbezogenen Kosten für Klimaschutzmaßnahmen im Wohngebäudebestand“ (MISIMKO)

    — 265 S.; Darmstadt: Institut Wohnen und Umwelt, 30.01.2024.

    PDF

  • Weitere Informationen

    ➨ Statistikdaten: Wohngeldrechtliche Mietenstufen

Nach-oben-Pfeil